Zeugnisse über Reiff und sein Werk


 
Karl Christian Planck
"Eine zweite Kantische Kritik in höherer Instanz" 
(Jahrb. der Gegenwart, 1844)

Johan Vilhelm Snellman
"Ich wünsche doch Dir auch, lieber Freund, ein wenig Herumirren, damit du aus dem verdammten scholastischen Philosophieren herauskämest und dein zum einsamen Hinbrüten und Hypokondrei sehr geneigtes Temperament ein wenig aufgemischt würde."
(an Reiff ,1843) 

Prof. Kai von Fieandt
"Er war einer der Größten."
(Tübingen, 1971)

Arthur Schopenhauer
"Aber doch! vorne, wo er Geschichte der neuesten Philosophie vorträgt, werde ich p. 112 ganz zuletzt, ein Mal genannt, als Vorläufer des Reiff!! und eines Herrn Planck, welches die rechten Stifter der neuen Philosophie sind..............?"
(über Noack an Frauenstädt, 1854)

Hallische Jahrbücher
"Man sieht, in welch umfassender Weise dieses System in die Fragen der Zeit eingreift. Hier ist wirklich Neues und Selbständiges, Originelles gegeben, System mit eigener Methode. [...] Mit einem Gemüthe von solcher Fülle der Begeisterung, und solcher Kraft der Negativität und zugleich mit einer auch äußerlich imponierenden, sogar derben Persönlichkeit ausgestattet, weiß er seine Zuhörer zu fesseln, auch wo ihnen das Verständnis ausgeht."
(14. Mai 1841) 

Ludwig Feuerbach
"Ein verworrener und unselbständiger Kopf" 
(an Christian Kapp, 1844)

Christoph Sigwart
"So schuf er am Anfange seiner academischen Laufbahn, mit einer Arbeit, der nur eine ungewöhnliche Denkkraft fähig war, eine eigenthümliche, von der Welt der sittlichen Begriff ausgehende Philosophie. Er hat es seinen Lesern und Zuhörern nicht leicht gemacht ihm zu folgen; er führte sie durch Reihen der abstractesten Begriffsbestimmungen, auf Wegen, in deren Höhe das Anschauliche und Bekannte zuweilen dem Blick zu entschwinden drohte." 
(Zur Erinnerung an J. Fr. v. Reiff, 1879)

Karl Prantl
"Als Lehrer war er, namentlich in früheren Zeiten, sehr beliebt und hoch angesehen; von fachkundigster Seite wird gerühmt, daß in seinen lebendigen und fesselnden Vorträgen die Sicherheit, mit welcher er die abstractesten Begriffe entwickelte, und die schärfe seiner hierbei geübten Kritik auf die Zuhörer imponierend wirkten."
(Allgemeine Deutsche Biographie)

Hans Vaihinger
"Reiff hatte auf Schellingscher Grundlage ein eigenes System aufgebaut, das nur vorübergehend auf mich Eindruck machte. Was mir dauernd von ihm verblieb, ist sein oft wiederholter Ausspruch, es könne nicht als Zeichen der Wahrheit eines philosophischen Systems betrachtet werden, daß es 'das Gemüt befriedige'; wer das letztere suche, müsse nicht zum Philosophen gehen. Philosophie müsse Licht, brauche aber nicht Wärme zu geben."
(Wie die Philosophie des Als Ob entstand, 1924)

Die Gegenwart
"Ein Philosoph von großer dialektischer Fechterkraft, schroff in seiner Polemik, unerschöpflich in neuen Entwicklungen"
(Brockhaus, 1851)

Karl Rosenkranz
"Ich habe eine zu große Hochachtung vor Reiffs Talent, Streben, Charakter, als daß ich nicht mit ihm gern auch im Gemüt freundlich zu ihm stehen möchte, bei sonstigen Differenzen in der Wissenschaft, wo wir uns als Männer offen und ehrlich und fest gegeneinander aussprechen werden."
(an Albert Schwegler, 1847)

Johann Eduard Erdmann
"Die Philosophie der Zukunft"
(nach Lindenmann, Das Prinzip der Philosophie, 1846)

Schwäbische Kronik
"An Popularität, Ausdehnung, Dankbarkeit des Wirkens konnte sich der weniger glänzend als tief veranlagte Reiff natürlich [...] mit dem geborenen Lehrer Strauß, dessen Philosophievorlesungen im Manuskripte lange Zeit von Promotion zu Promotion wanderten nicht messen. Dafür aber kam keiner der genannten dem spezifisch selbständigen, originellen Denker an Intensität des Einflusses nahe; er übertraf sie alle in der Fähigkeit anzuregen, fähigere Köpfe zum tieferen Eindringen in die Gegenstände anzuspornen und anzuleiten, neue und fruchtbare, nächstliegende und weittragende Gesichtspunkte aufzustellen, kritischen Scharfsinn und spekulativen Tiefblick bei den Philosophieproblemen anzuwenden."
(Schwäbische Kronik des Schwäbischen Merkurs, 1879)

 

  
 
© 2000 Dirk Fetzer